Straßenschild, Rohrpfosten
2,25 m hoch, 2020

Skizze Clara-Zetkin-Allee, 2020

Clara-Zetkin-Allee

Nach der Wende hielt das Bundeskanzleramt unter Helmut Kohl es für unzumutbar, dass die Adresse vom neuen Bundestag nach Clara Zetkin benannt war. So setzte sich 1995 der Berliner Verkehrssenator Haase (CDU) über die zuständige Bezirksverordnetenversammlung Berlin Mitte hinweg, die die Umbenennung nach der Kurfürstin in Dorotheenstraße ablehnte. Clara Zetkin, Feministin, Sozialistin, Kommunistin und Alterspräsidentin, war die erste demokratisch gewählte Frau in einem deutschen Parlament. Anstatt, dass die vor der Wende nach ihr benannte Straße wieder rückbenannt wird, ist die Installation ein Plädoyer für die Umbenennung der John-Foster-Dulles Allee in die Clara-Zetkin-Allee. Der bürokratische Aufwand für diese Umbenennung wäre gering, da das HKW das einzige Gebäude in der Straße ist. Die HKW-Ausstellung Parapolitik: Kulturelle Freiheit und Kalter Krieg (2017/2018) hat übrigens mehrere gute Gründe offengelegt, die eine Streichung des Namens John Foster Dulles rechtfertigen würden. Das Straßenschild wird zusammen mit einem fiktiven Brief ausgestellt.

Clara-Zetkin-Allee, Ausstellungsansicht Wie könnte eine nicht-sexistische Stadt aussehen? in alpha nova & galerie futura, Berlin, 2020